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Ich bin promovierter mathematischer Physiker, habe mich in den letzten Zügen meines Diplomstudiums jedoch dazu entschieden, später Lehrer zu werden. Neben Geschick beim und Freude am Vermitteln fachlicher Inhalte war ein ausschlaggebender Grund das schlechte Ansehen meiner Fächer, das sich in Phrasen wie etwa

äußert. Zudem bin ich zutiefst besorgt über das aktuelle Erstarken und die breite gesellschaftliche Akzeptanz sog. "Alternativmedizin", die hart erkämpfte Standards der evidenzbasierten Medizin ablehnt oder sich einen pseudowissenschaftlichen Anstrich verleiht und gleichzeitig an Methoden festhält, die fundamentalen physikalischen Prinzipien widersprechen, sowie die weite Verbreitung von Verschwörungstheorien und den grassierenden postmodernen Relativismus. Seit 2021 sind durch die Corona-Krise diese Probleme akut geworden, und es gilt nun erst recht, sie anzugehen.

Neben meiner Doktorarbeit über reines Skalenverhalten am Plateau-Übergang des ganzzahligen Quanten-Hall-Effekts (hier online verfügbar) habe ich daher in Köln noch die allgemein- und fachdidaktischen Anteile des Lehramtsstudiums für Gymnasien und Gesamtschulen absolviert. Von November 2015 bis April 2017 war ich Studienreferendar am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Leverkusen und am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Leverkusen. Seit dem Schuljahr 2017/2018 unterrichte ich am Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium in Köln-Sülz und bin nebenbei vor allem im Bereich evidenzbasierte Schul- und Unterrichtsentwicklung tätig. Weiterhin bin ich im Arbeits- und Gesundheitsschutz aktiv und arbeite an der Minimierung von Dauerbelastungen, insbesondere Lärm (z.B. durch eine Raumakustik, die den Anforderungen der DIN 18041 entspricht).

Die tiefgreifenden und hochspezialisierten fachlichen Fragen meines früheren Berufslebens sind nun stark hinter die gleichermaßen interessante Beschäftigung mit der Fachdidaktik und der für jeden Lehrer entscheidenden Frage nach lernwirksamem Unterricht und seiner alltäglichen Umsetzung getreten. Auch hier vertrete ich dezidiert die Auffassung, dass Lehrer keinen Ideologien (unkritischem Einsatz bzw. Glorifizierung von Freiarbeit, Stationenlernen, "offenem Unterricht", "handlungsorientiertem Unterricht nach Meyer" etc.), falschen Propheten oder pseudowissenschaftlichen Konzepten (z.B. sog. "Lerntypen") hinterherlaufen dürfen. Vielmehr sind Lehrer professionelle Akteure, die ihr Handeln an Erkenntnissen der pädagogischen Psychologie und empirischen Bildungsforschung ausrichten. Dabei ist die Erziehung zum mündigen Bürger, der kritisch denkt und ethisch handelt, für mich ein zentrales Ziel der Schulbildung.

Von 2021 bis 2023 habe ich an der Universität Tübingen "Schulmanagement und Leadership" studiert. Meine Masterarbeit mit dem Thema "Individualisierte Interventionen zur Motivationsförderung im Hochschulkontext: Eine Pilotstudie im Rahmen der Vorlesung 'Einführung in die Methoden der Empirischen Bildungs- und Sozialforschung'" kann man hier abrufen.

Neben alledem bleibt aber auch noch etwas Zeit für exzessive Spaziergänge, Kino und Heimkino.